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Channel: Kommentare zu: Gehrys Dilemma
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Von: Jorge Stein

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Anlass zu Kritik gibt es immer. Nichts kann allen gefallen.
Peis Louvre Pyramide wurde vorerst abgelehnt; auch vieles von Scarpa, Botta, Rossi, Zumthor und schon früher von Corbusier.

Erst mit der Zeit fing das Publikum an, die vorerst gewöhnungsbedürftigen Schöpfungen zu schätzen. Heute gehören diese zu den Sehenswürdigkeiten der Städte und gereichen den meist verstorbenen Auftraggebern zur Ehre. Gleiches dürfte einmal für das aktuelle Thema Gehry/LVMH/Arnaud zutreffen.

Im deutschen Sprach- und Kultur Raum scheint man all zu viel Angst vor jeder Art von Ablehnung und Kritik durch ein klein-bürgerliches Publikum, wenig kompetente Medien und selbsternannte Experten zu haben. Die Folge ist fast durchwegs triste Mediokrität. Es fehlt überall an kreativer Courage!

Das neue Berlin ist eine Tragödie der verpassten Gelegenheiten ( man denke etwa an Friedrichstrasse und Kanzleramt ). Das neue Zürich-West ist um keinen Deut besser und gleichermassen auch die neuen architektonischen Schwachstrom-Kreationen in Seebach und Oerlikon.
Spätere Generationen werden wahrscheinlich den gesichtslosen Einheitsbrei einmal verfluchen.

Es braucht bei Auftraggebern und Architekten viel mehr Mut dazu, dass auch einmal etwas nicht gefällt und Gewagtes daneben geht, wie etwa die Mitterandsche National-Bibliothek oder die Opéra Bastille in Paris.
Aber immerhin wurde etwas gewagt!
Ängstlichkeit war schon immer ein schlechter Berater !


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